Konzept

Freie Waldorfschule Halle (Saale) – KonzeptDer Lehrplan der Waldorfschule ist ein entwicklungsorientierter Lehrplan und ausgerichtet an den Entwicklungsmöglichkeiten der Schüler. Unterrichtsinhalte und Unterrichtsformen werden auf die altersspezifischen Entwicklungsstufen des Schülers ausgerichtet. Grundlage der Arbeit und des Unterrichtes ist die von Rudolf Steiner entwickelte und im anthroposophischen Menschenbild begründete Pädagogik, die durch weltweit arbeitende Waldorfschulen ständig weiterentwickelt wird. Mit dieser wollen sich die Pädagogen konsequent an den heranwachsenden Kindern und Jugendlichen orientieren und ihnen ermöglichen, dass sie ihre geistigen und seelischen sowie praktischen Fähigkeiten aber auch ihr soziales Verhalten ausgewogen ausbilden können. Der Schüler wird in seiner Entwicklung ganzheitlich betrachtet. So sollen ihm neben Selbständigkeit und persönlicher Sicherheit, Initiativkraft und Verantwortungsbewusstsein, Phantasie, Kreativität und die Fähigkeit zum vernetzten Denken vermittelt und bei ihm entwickelt werden. Am Ende der Schulzeit legen die Schüler staatlich anerkannte Abschlüsse ab. Der Realschulabschluss oder erweiterte Realschulabschluss wird am Ende der 12. Klasse abgelegt, während die Abiturienten sich in einem 13. Schuljahr auf die Prüfungen der allgemeinen Hochschulreife vorbereiten. In Einzelfällen verlassen Schüler die Schule vorzeitig in der 10. oder 11. Klasse mit dem Hauptschulabschluss.

Haupt- und Epochenunterricht

Freie Waldorfschule Halle (Saale) – KonzeptEine Besonderheit der Waldorfschulen ist der Hauptunterricht und der Epochenunterricht. Täglich werden in der Hauptunterrichtszeit von 8.00 Uhr bis 9.45 Uhr vom Klassen­bzw. Fachlehrer epochal verschiedene Fächer unterrichtet. Der Hauptunterricht gliedert sich in einen rhythmischen und in einen Haupt­und Erzählteil. Der Unterricht ist somit nicht einseitig auf kognitive Fähigkeiten orientiert, sondern spricht auch das Fühlen und Wollen an. Epochal werden die Fächer Mathematik, Deutsch, Geschichte, Biologie, Chemie unterrichtet. Die Förderung und Festigung der Fähigkeiten in Deutsch und Mathematik erfolgt darüber hinaus in wöchentlichen Übstunden. Der Epochenunterricht, in dem die mehr kognitiven Fächer über einen Zeitraum von 3 bis 4 Wochen unterrichtet werden, ermöglicht ein intensives „Eintauchen“ in den Unterrichtsstoff und somit ein besseres Vertiefen in die stofflichen Zusammenhänge. Sachgebiete können so in sich geschlossen behandelt werden. Fächerübergreifende Projektarbeit fördern zudem die Fähigkeit des vernetzten Denkens.

Fremdsprachenunterricht

Ab der 1. Klasse werden die Schüler in zwei Fremdsprachen Englisch und Russisch unterrichtet. Gerade im Grundschulalter fällt es den Schülern leicht, sich in eine fremde Sprache einzufühlen, da ihnen noch die Nachahmungskräft zur Verfügung stehen. In der Mittelstufe werden die Formen und Regeln zunehmend bewusster in den Unterricht einbezogen. Lehren und Lernen wird abstrakter. Bei den heranwachsenden Schülern ist es vor allem wichtig, in der Fremdsprache Interesse, Problembewusstsein und Urteilsvermögen zu fördern. Deshalb sind fertig konzipierte Schulbücher nicht das Ideal der Waldorfpädagogik. Allerdings wird regelmäßig Fremdsprachige Originalliteratur in die Arbeit einbezogen. Nach 12 oder 13 Jahren Fremdsprachenunterricht sind die Schüler der Waldorfschule in der Lage, ihre Kenntnisse zu nutzen, um selbständig fremdsprachliche Quellen zu erforschen, sich auszudrücken und die staatliche anerkannten Abschlüsse zu erlangen.

Waldorfpädagogik

„Im Mittelpunkt der Mensch“ ist der Leit- und Kernsatz der Waldorfpädagogik.

Die Kinder und Jugendlichen wachsen in eine sich immer rascher verändernde Gesellschaft hinein – eine Gesellschaft, die immer komplizierter und vielfältiger wird und immer höhere Ansprüche an die heutige Jugend stellt. Viele Jugendliche vermissen eine Perspektive für ihr Leben.

Wie kann die Schule zukünftige Veränderungen vorausschauend berücksichtigen, damit sie dem gesellschaftlichen Wandel nicht hinterherhinkt? Welche Grundfähigkeiten muss sie ausbilden, damit junge Menschen ihr Leben mit Phantasie und Verantwortungsbewusstsein meistern können?

Eine Schule, deren Methoden den Entwicklungsprozessen des Lebens folgen, hat die besten Voraussetzungen, um Kinder und Jugendliche auf die Zukunft vorzubereiten. „Lernen durch Tun“ – dies ist eine Methode, die sich gleichermaßen auf „Kopf, Herz und Hand“ auswirkt und somit sowohl geistige als auch körperliche und seelische Fähigkeiten des Kindes ausbildet. Damit wird eine harmonische und ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung des Kindes begünstigt und wertevermittelnd gewirkt.

Die Freie Waldorfschule Halle wurde am 1. September 1990 durch eine Elterninitiative gegründet. Gemeinsam mit interessierten Pädagogen wurde ein gemeinnütziger Verein ins Leben gerufen und Eltern und Lehrer sind so gemeinsam Träger dieser besonderen Schule. Das Konzept der Waldorfschulen ist so ausgerichtet, dass sie verschiedene Schulstufen „unter einem Dach“ vereinen. So lernen täglich Schüler in der Grundstufe, der Mittel- und Oberstufe sowie im Abiturjahrgang an einer Schule. Die Waldorfschulen stellen damit in Sachsen-Anhalt die einzige Schulform dar, in der sich eine Klassengemeinschaft von der Einschulung bis zum Abitur ohne Wechsel der Schule entwickeln kann. So ermöglichen wir, dass stabile soziale Beziehungen wachsen können, die sich für das Kind in Belastungssituationen bewähren. Die reguläre Waldorfschulzeit umfasst 12 Jahre. Am Ende der Schulzeit legen die Schüler staatlich anerkannte Abschlüsse ab. Der Realschulabschluss oder erweiterte Realschulabschluss wird am Ende der 12. Klasse erworben, während die Abiturienten sich in einem 13. Schuljahr auf die Prüfungen der allgemeinen Hochschulreife vorbereiten.

Unter-, Mittel- und Oberstufe

Um unsere Kinder und junge Menschen auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten, muss die Schule heute eine solide Grundlage schaffen, die über das Maß der kognitiven Wissensvermittlung hinaus geht.

Der Lehrplan der Waldorfschule ist ein entwicklungsorientierter Lehrplan und  an den  Entwicklungsmöglichkeiten der Schülerausgerichtet. Unterrichtsinhalte und Unterrichtsformen werden auf die altersspezifischen Entwicklungsstufen des Schülers ausgerichtet.
Grundlage der Arbeit und des Unterrichtes ist die von Rudolf Steiner entwickelte und im anthroposophischen Menschenbild begründete Pädagogik, die durch weltweit arbeitende Waldorfschulen ständig weiterentwickelt wird. Mit dieser wollen sich die Pädagogen konsequent an den heranwachsenden Kindern und Jugendlichen orientieren und ihnen ermöglichen, dass sie ihre geistigen, seelischen sowie praktischen Fähigkeiten aber auch ihr soziales Verhalten ausgewogen ausbilden können. Der Schüler wird in seiner Entwicklung ganzheitlich betrachtet.  Ihm sollen so neben Selbständigkeit und persönlicher Sicherheit, Initiativkraft und Verantwortungsbewusstsein, Phantasie, Kreativität und die Fähigkeit zum vernetzten Denken vermittelt und bei ihm entwickelt werden.

Dabei dient die künstlerische und praktische Bildung nicht nur als Ergänzung der Wissensvermittlung. Die Waldorfschulen praktizieren seit 1919, was in den letzten Jahren durch die Hirnforschung bestätigt und von Erziehungswissenschaftlern gefordert wird: Die Ausbildung der Feinmotorik bei jüngeren Schülern, die die Entwicklung des Gehirns begünstigt und dem Schüler später ein besseres „Begreifen“ komplexer Zusammenhänge ermöglicht.

In den ersten Schuljahren, in denen die eigene Urteilskraft des Kindes erst ausgebildet wird, ist der bildhafte Unterricht wesentliches Unterrichtsprinzip.

In der Grundschule lernen die Schüler nicht nach stereotypen Formen, sondern erarbeiten sich ihre Erkenntnisse spielend selbst. Das Lernen im Grundschulalter ist noch nicht gedanklich abstrakt, sondern bildhaft konkret. Die Möglichkeit, im Unterricht handlungsorientiert zu arbeiten führt das Kind vom Ergreifen zum Begreifen.

Durch ein nachahmendes Einleben, beispielsweise in die Bewegungsformen des Schreibens, werden auch Gefühl und Willen des Schülers angesprochen und die Buchstaben aus künstlerisch gestalteten Bildern herausgearbeitet. Das bildhafte Erleben und der Bewegungsdrang des Kindes werden so aufgegriffen und zum Verständnis des jeweiligen Unterrichtsgegenstandes hingeführt. Unter dem Motto „Lernen durch Tun“ wird das Schreiben vor dem Lesen gelernt. Bilder, die die Schüler innerlich bewegen können, ermöglichen es, auch gefühlsmäßig in die mannigfaltigen Erscheinungen der Welt einzutauchen und sie allmählich von Innen begrifflich zu konstituieren. So wird auch mit dem Erlernen der Zahlen und dem Rechnen verfahren.

In der Mittelstufe ist der Unterricht ebenfalls am gleichen Lerngegenstand ausgerichtet, wie in der Unterstufe. Grundlage ist auch hier für alle Schüler der Waldorflehrplan, weil er an den seelisch-geistigen Entwicklungsstufen des Kindes orientiert ist. Neben der Vermittlung von Kulturtechniken und Fachwissen lassen sich hier die Interessen an der Welt und persönlichkeitsbildende Ziele verfolgen. Durch ausgewählte Unterrichtsmethodik können Forderungen an die Schüler gestellt werden, die ihm helfen, Selbstbewusstsein, Verantwortungsgefühl und soziale Fähigkeiten zu entwickeln.

Das Übersetzen des Theoretischen in die praktische Lebenswelt ist damit die große Aufgabe des Waldorflehrers in der Mittelstufe. Der Unterricht wird auch hier, wie bereits beim Erlernen der Buchstaben und Zahlen in der Unterstufe, zum entdeckenden Unterricht.
Kernziel der Unterrichtsmethodik in der Mittelstufe der Waldorfschule ist es, das Verstehen möglichst mit praktischem Erleben zu verbinden. Durch die Methodik, den theoretischen Unterricht mit praktischen Aufgabenstellungen zu verbinden, wird dem Schüler so ein noch intensiveres Erleben und Verstehen der Zusammenhänge ermöglicht.

Freie Waldorfschule Halle (Saale) – KonzeptDie einzelnen Fächer und die Themen des Unterrichts in der Oberstufe der Waldorfschule sind so beschaffen, dass die Jugendlichen in der Auseinandersetzung mit ihnen eine Förderung der anstehenden Entwicklungsschritte erfahren. Gerade für Schülerinnen und Schüler in der Pubertät spielt die Entwicklung der intellektuellen Fähigkeiten, des begrifflich-abstrakten Denkens und der Urteilsfähigkeit eine besondere Rolle. So stellt beispielsweise die Mathematik für die Jugendlichen der Oberstufe ein ausgesprochen gutes Übungsfeld des Denkens dar. Es wird ein Unterricht angestrebt, in dem der Unterrichtsstoff nicht fertig präsentiert, sondern langsam mit den Schülern entwickelt wird. Bei der Herleitung beispielsweise von mathematischen Lehrsätzen sind die Lernenden selbst engagiert und werden so einander im logischen Denken und andererseits in schöpferischer Phantasie geschult. Das Verlangen nach Kreativität umfasst damit auch die Kreativität im Denken, die es den jungen Leuten ermöglicht, ihr Leben auch nach Abschluss der Schule in eigener Verantwortung zu gestalten.

In besonderem Maße und in vielfältiger Weise werden die Schüler in der Oberstufe zum praktischen, künstlerischen und wissenschaftlichem Arbeiten angeregt, sei es bei der Gestaltung von Referaten, der Erarbeitung von Jahresarbeiten oder der Einstudierung von Theaterstücken. Besonders die Jahresarbeiten bieten den Schülern die Gelegenheit sich theoretisch, praktisch oder künstlerisch intensiv mit einer Thematik auseinanderzusetzen und die Ergebnisse der Schulöffentlichkeit zu präsentieren.

Ab der 9. Klassenstufe werden neben dem regulären Hauptunterricht, in welchem die geistes- und naturwissenschaftlichen Fächer unterrichtet werden, die künstlerisch–handwerklichen Unterrichtsfächer ebenfalls in einem Epochensystem angeboten und sind fester Bestandteil des Lehrplans der Waldorfschule. Ein vielfältiger handwerklicher Unterricht fördert die differenzierte Ausbildung des Willens und die lebenspraktische Orientierung des Schülers.

In den Schuljahren von der 9. bis zur 12. Klasse absolvieren unsere Schüler verschiedene Praktika.
Mit diesen Praktika werden konkrete Verbindungen und ein Bezug zur Berufswelt hergestellt und dienen den Jugendlichen zur Berufsorientierung.

  • 9. Klasse Betriebspraktikum und Forstpraktikum
  • 10. Klasse Vermessungspraktikum und Landwirtschaftspraktikum
  • 11. Klasse Sozialpraktikum
  • 12. Klasse Kunstpraktika (in Griechenland) und Theater, Jahresarbeit

Ab der 1. Klasse werden die Schüler in den zwei Fremdsprachen Englisch und Russisch unterrichtet.
Gerade im Grundschulalter fällt es den Schülern leicht, sich in eine fremde Sprache einzufühlen, da ihnen noch die Nachahmungskräft zur
Verfügung stehen.

In der Mittelstufe werden die Formen und Regeln zunehmend bewusster in den Unterricht einbezogen. Lehren und Lernen wird abstrakter. Bei den heranwachsenden Schülern ist es vor allem wichtig, in der Fremdsprache Interesse, Problembewusstsein und Urteilsvermögen zu fördern. Deshalb sind fertig konzipierte Schulbücher nicht das Ideal der Waldorfpädagogik. Allerdings wird regelmäßig Fremdsprachige Originalliteratur in die Arbeit einbezogen.

Nach 12 oder 13 Jahren Fremdsprachenunterricht sind die Schüler der Waldorfschule in der Lage, ihre Kenntnisse zu nutzen, um selbständig fremdsprachliche Quellen zu erforschen, sich auszudrücken und die staatliche anerkannten Abschlüsse zu erlangen.

Die reguläre Waldorfschulzeit umfasst 12 Jahre, in denen die Schüler in einem festen Klassenverband gemeinsam lernen. Am Ende der Schulzeit legen die Schüler in der 12. Klasse die Realschulprüfung ab. Schülerinnen und Schüler, die den erweiterten Realschulabschluss erlangt haben, verfügen über die Zugangsvoraussetzung, das Abitur an unserer Schule abzulegen.

Alle Abschlüsse unterliegen der Aufsicht des Kultusministeriums und sind staatlich anerkannt.

Ganztagsschule

Freie Waldorfschule Halle (Saale) – KonzeptSeit dem Jahr 2005 arbeitet die Freie Waldorfschule Halle als offene Ganztagsschule und bietet den Schülern im Nachmittagsbereich verschiedene Arbeitsgemeinschaften an. Durch die Verbindung von theoretischen und künstlerisch-handwerklichen Fächern in unserer Stundentafel ergibt sich zwangsläufig im Vergleich zu anderen Schulprofilen eine Aufstockung der Stundentafel, die für alle Schüler obligatorisch ist.

Durch die Angebotserweiterung in Bezug auf Kurse, die frei nach Neigung und Interesse von den Schülern wählbar sind, fördern wir über das Unterrichtsprofil hinaus Begabungen in besonderer Weise. Unser Ziel ist es, damit das vorhandene Profil mit den Bildungs- und Betreuungsangeboten zu verbinden.
Die Erweiterung des pädagogischen Konzeptes der Freien Waldorfschule Halle zu einer offenen Ganztagsschule ist eine Antwort auf die Notwendigkeit, mit veränderter Organisation und Struktur von Schule auf die sich stark verändernde Gesellschaft zu reagieren. Dabei stellt sich die Schule in neuer Weise auf die sich verändernden Bildungs- und Qualifikationsanforderungen der Gesellschaft ein, um so Schülern mit individuellen Belastungen, Problemen und unterschiedlichen Lernvoraussetzungen gerechter zu werden und sie besser auf die Lebensbewältigung vorzubereiten.

Mit einer finanziellen Zuwendung aus dem IZBB-Förderprogramm konnten wir zwei Gebäude auf unserem Schulgelände aus- und umbauen und neue Räume für die Ganztagsschulangebote, Unterrichtsräume, Räume für den Hort der Freien Waldorfschule sowie eine Schulkochküche mit angegliedertem Speiseraum schaffen.

Europäischer Sozialfond für Deutschland

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